Das aus Japan stammende Selbstverteidigungssystem Jiu-Jitsu war schon eine Kampftechnik der Samurai. Die Kampfkunst wurde früher ergänzend genutzt, wenn keine Waffe zur Hand war. Übersetzt bedeuten die Worte „nachgiebige Kriegskunst“, aber oft nennt man Jiu Jitsu auch sanfte Kunst. Jiu bedeutet das Ausweichen oder das Nachgeben. Jitsu hingegen steht für Kunst und Kunstgriff. Im Sport bedeuten die Worte, dass man sich auf die Kraft des Gegners konzentriert, diese nutzt und ihn dann dadurch überwältigen kann.
Jiu Jitsu wurde 1905 in unserem Land eingeführt, geschehen durch Erich Rahn. Schon ein Jahr später hat er in Berlin die allererste Jiu Jitsu Kampfschule in Deutschland gegründet. Diese Schule kann noch heute besucht werden.
Bei dem Sport geht es um die Selbstverteidigungskunst, diese soll ohne Waffen erfolgen. Der Verteidiger muss sich ohne Waffen wehren und schafft dies gegen alle verschiedenste Angriffe. Es geht also um eine Reaktion bei Angriffen. Dafür werden verschiedenste Techniken und Griffe gelehrt. Wie zum Beispiel Hebelgriffe, Würgegriffe, Würfe, Festlegegriffe und mehr. Auch Schlag- und Tritttechniken kommen zum Einsatz. Dies gegen schwache Stellen des Gegners. Es gibt keine vorgeschriebenen Techniken. Dies macht das System flexibel. Es stehen Elemente aus anderen Kampfsportarten zur Verfügung, so kann jeder Schüler die Kampftechniken lernen und beibehalten, die ihm am meisten liegen. Bei einer Prüfung jedoch werden die Anzahl der Techniken vorgegeben und dürfen nicht überschritten oder unterschritten werden.
Jiu Jitsu ist modern, also im Trend, aber doch der japanischen Tradition treu geblieben. Das bringt einen wunderbaren Kampfsport mit sich, der im Grunde von Menschen jeden Alters und jeden Geschlechts gelernt werden kann. Das moderne System sieht nicht nur den Kampf mit den richtigen Techniken vor, sondern legt auch Wert auf die Charakterschulung, also auf die Persönlichkeitsentwicklung. Somit ist auch das nötige Selbstbewusstsein vorhanden, wenn es wirklich einmal zu einem Notfall kommt und man sich verteidigen muss oder andere Menschen beschützen möchte.